Photovoltaik Thermografie

 

Thermografie ist ein berührungsloses, optisches Messverfahren. Innerhalb kürzester Zeit können großflächig Solarmodule „abgescannt“ werden. Thermische Auffälligkeiten bzw. Temperaturunterschiede an Modulen werden sofort sichtbar und dienen als erster Indikator möglicher Fehler. Wurden früher
alle Modulstränge einzeln vermessen, kann man sich mittels Thermografie für die weiteren Messungen (z. B. mit einem Kennlinienmessgerät) nun auf die thermisch auffälligen Module und Zellen konzentrieren.

 

Der Brandschutz spielt eine immer wichtigere Rolle. Zwar werden moderne Wechselrichter und elektrische Komponenten immer leistungsfähiger (hoher Wirkungsgrad), doch auch die dadurch entstehende hohe Abwärme muss berücksichtigt werden.


Falsch montierte oder schlecht gekühlte Elektrokomponenten können schnell zu einer Brandgefahr führen, insbesondere, wenn der Untergrund aus brennbarem Material besteht. Elektrokomponenten sind aufgrund der Witterung und UV-Strahlung einer schnelleren Alterung ausgesetzt. Korrodierte oder lose Elektrokabel weisen thermische Auffälligkeiten auf, die mit einer Wärmebildkamera sichtbar gemacht werden können.

 

 

 

Auf der Suche nach dem Hotspot
Verschattete oder defekte Modulzellen bilden einen internen elektrischen Widerstand. Dadurch wird die Modulzelle von einem Stromerzeuger zu einem Stromverbraucher, was wiederum zu einer unerwünschten Erwärmung („Hotspot“) führt. Die Zelle kann sich dabei so stark erhitzen, dass nicht nur die Zelle selbst geschädigt wird,sondern auch das Einkapselungsmaterial (EVA) und die Rückseitenfolie (TPT). Bypassdioden sollen diesen Effekt unterbinden. Defekte Bypassdioden oder nicht ansprechende Bypassdioden (bei geringer Verschattung) führen weiterhin zu unkontrollierbaren Hotspots.

 

Es gibt zwei Konsequenzen von Hotspots:


• Der Stromertrag sinkt, da einzelne Zellen oder ganze Module Strom verbrauchen statt erzeugen.
• Durch die ungewollte Stromerzeugung erwärmen sich die Zellen und Module. Neben der Beschädigung der Einzelzellen und der weiteren Senkung des Stromertrags kann dies zu einer
konkreten Brandgefahr führen.


Generell lassen sich Störungen im Betrieb von Photovoltaik-Anlagen ab einer Sonneneinstrahlung von ca. 600 W/m² durch auffällige Veränderungen der thermischen Eigenschaften mit einer Wärmebild- kamera schnell diagnostizieren.

 

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